Meine Klausuren

Veröffentlicht auf von Jessica Haß

Nachdem ich mein Blog und Euch sträflicher Weise einen Monat lang vernachlässigt habe, gibt es nun endlich wieder einmal neues Gedanken- und Lesefutter. Ich muss mich bei Euch entschuldigen, gleichzeitig möchte ich mich aber doch damit rechtfertigen, dass der Januar arbeitstechnisch wirklich ziemlich strapaziös gewesen ist. Für meine Diplomarbeit habe ich innerhalb von 10 Tagen 20 rund einstündige Interviews mit Deutschen und Spaniern zur Wahrnehmung ihrer eigenen und der anderen Kultur geführt. Für die Diplomarbeit hätte das theoretisch noch etwas Zeit gehabt, aber ich habe die Ergebnisse Ende Januar auch in einem der hiesigen Kurse präsentiert und musste den praktischen Teil der Arbeit somit etwas vorziehen. Dann noch alles Wort für Wort von der Aufnahme verschriftlichen, analysieren, die Präsentation basteln und eine 20-seitige Hausarbeit auf Spanisch darüber schreiben.
Die Ergebnisse der Interviews lassen sich dafür auch wirklich sehen, ich bin sehr zufrieden! Grundsätzlich waren die Interviews mit den Studenten eine ganz tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Wir haben viel gelacht und es war interessant, mal etwas mehr über die Weltsichten der Spanier zu erfahren. Aber auch in den deutschen Telefoninterviews kam es zu wirklichen interessanten Gesprächen. Meine Fragen haben direkt auf Stereotype der eigenen und anderen Kultur abgezielt, also Auto- und Heterostereotype. Es ging mir dabei um die Bilder, die sich in den Köpfen befinden, auch, aber nicht nur um die eigene Meinung der Probanden. Ich ließ meine Interviewpartner zunächst Assoziationen sammeln und sie dann den/die typische/n Spanier/in bzw. Deutsche/n als konkrete Person gedanklich skizzieren, mit Namen, Beruf, einem Leben, Werten und so weiter. Für die Präsentation und für Euch zur Unterhaltung habe ich aus der Synthese der Ergebnisse mal ein paar niedliche Weemees gebastelt.

Der typische Spanier aus Sicht der deutschen Studenten (Fremdbild):
























Der typische Spanier aus Sicht der spanischen Studenten (Selbstbild):























Der typische Deutsche aus Sicht der spanischen Studenten (Fremdbild):























Der typische Deutsche aus Sicht der deutschen Studenten (Selbstbild):























Das ist jetzt natürlich sehr vereinfacht und dient mehr Eurer Unterhaltung. Wenn Ihr an der richtigen, wissenschaftlich hochwertvollen ;-)) Analyse interessiert seid, müsst Ihr leider auf die Fertigstellung meiner Diplomarbeit warten.

Neben der Präsentation mit Hausarbeit hatte ich dann in der ersten Februarwoche meine beiden Klausuren, in cultura y comunicación und Kunstgeschichte, für die ich auch noch etwas lernen musste. Ich muss die Noten zwar nirgends einbringen, aber wir lernen ja fürs Leben, nicht für die Uni. :-)
Ich hatte ja nur 2 Kurse im letzten Semester. Wenn ich bedenke, wieviel die Anderen pauken mussten, die die ganzen 14 Tage Klausurenzeit eine Klausur nach der anderen geschrieben haben!
Der Klausurenstil war dann allerdings auch überaus interessant: Uns wurde praktisch keinerlei Transferleistung abverlangt, lediglich reine Wissensreproduktion. In Kunstgeschichte mussten wir zunächst immerhin noch ein paar Bauwerke historisch einordnen. Es gab nicht einmal konkrete Fragen. In beiden Klausuren stand der Professor vorn und diktierte die Aufgaben, d.h. eigentlich Themenbereiche. Cultura y comunicación: Aufgabe 1: Kultur und kulturelles Wissen. Aufgabe 2: Egalitäre und nicht egalitäre Systeme. Aufgabe 3: Rituale. In Kunstgeschichte folgte nach der Einordnung einiger Bauwerke der Theorieteil mit den Aufgaben: 1. Die Evolution der Konzeption von Raum von der griechischen Antike bis zur Gotik. 2. Vorromanische Kunst in Spanien.
Frei nach dem Motto: Schreiben Sie einfach alles auf, was Sie wissen. Von meiner Mitbewohnerin, die Jura studiert, weiß ich, dass auch in der Rechtswissenschaft nur Wissen abgefragt wird. Gutachten wie in Deutschland müssen nicht geschrieben werden.

Veröffentlicht in Die Uni

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M
<br /> Hoffe du hast deine Klausuren gut überstanden. Macht ja nichts das du dich ein paar Monate nicht gemeldet hast. Das Leben geht vor dem Blog :)<br /> <br /> <br />
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